Mit einer von ihr veröffentlichten Studie gewährt die Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel (DGGS) Einblicke in den Glücksspielmarkt Deutschlands. Sie hat dazu den Online-Glücksspiel-Atlas 2023 herausgebracht, den sie zusammen mit dem Civey Marktforschungsinstitut erarbeitet hat. Die Studie analysiert das Verhalten der in Deutschland aktiven Glücksspieler.
Die Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel (DGGS) hat in Zusammenarbeit mit dem Civey Marktforschungsinstitut den Online-Glücksspiel-Atlas 2023 erarbeitet. Sie gewährt mit dieser Studie Einblicke in das Glücksspielverhalten von in Deutschland aktiven Casino-Spielern und vermittelt Einblicke in den deutschen Glücksspielmarkt. Die Studie untersucht in erster Linie den regulierten Online-Glücksspielmarkt und betrachtet die Rolle von Künstlicher Intelligenz sowie die Glücksspielregulierung.
Untersuchungen des Online-Glücksspielmarktes mit Online-Glücksspiel-Atlas
Gegenstand der Studie der DGGS ist vor allem der regulierte Online-Glücksspielmarkt im zweiten Quartal 2023 in Deutschland. Darüber hinaus bezieht sich die Studie auf die Rolle der Glücksspielregulierung und die Künstliche Intelligenz.
Inhalte und Ergebnisse
Die 9.500 Teilnehmer der Studie mussten verschiedene Fragen beantworten, darunter
- über von ihnen in den vergangenen 12 Monaten genutzte Glücksspielarten
- Wunsch nach eindeutig legalem Glücksspiel
- Intensität von Glücksspielen bei erkennbar legalem Glücksspiel
Die meisten der über 65-jährigen Teilnehmer konnten sich keine Beteiligung am Online-Glücksspiel vorstellen. Anders sah es bei den 30- bis 40-jährigen Befragten aus, die angaben, vorwiegend in einem legalen Online-Casino zu spielen. Mehr als 70 Prozent der Teilnehmer gaben an, sich auch nicht für ein Glücksspiel zu interessieren, wenn es erkennbar legal ist.
Die Studie ergab, dass der Wunsch nach legalem Glücksspiel bei den Befragten nicht so hoch wie zunächst erwartet war. Allerdings sind auch die politischen Bedenken gegenüber der Zahl von Spielsüchtigen zu hinterfragen.
Erster Anbieter mit Zulassung für virtuelle Spielautomaten
Als erster Anbieter in Deutschland erhielt die Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel die Zulassung für virtuelle Spielautomaten wie das Online-Casino JackpotPiraten. Zu Beginn des Genehmigungsverfahrens waren nur wenige Echtgeldspiele zugelassen. Inzwischen dürfen weitere regulierte Casinos in Deutschland Online-Glücksspiele anbieten. Für den Deutschen Online Casino Verband DOCV ist die größere Auswahl an Online-Glücksspielen entscheidend für den Erfolg der Online-Casinos.
Forderung nach höheren Einsatzlimits
Die Studie ergab, dass sich die Spieler in den Online-Casinos höhere Einsatzlimits wünschen. Das monatliche Einzahlungslimit beträgt laut Glücksspiel-Staatsvertrag 1.000 Euro, übergreifend für alle Glücksspielbetreiber. Spieler sollen vor einer Verschuldung geschützt werden. Wie viele Anbieter feststellten, wollten finanziell gut situierte Spieler höhere Beträge einzahlen. Um die Abwanderung von Spielern zu verhindern, beantragten die Anbieter legaler Glücksspiele bei der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) höhere Einzahlungslimits. Noch 2023 soll darüber entschieden werden.
Schlechtes Image von Online-Glücksspielbetreibern
Die Studie zeigt, dass Online-Glücksspielanbieter unter einem schlechten Image leiden. Die Politik und die entsprechenden Behörden gehen von einem Anstieg der Zahl der Spielsüchtigen aus. Das würde verstärkt zu Selbstsperren bei der Sperrdatei OASIS führen. Der Studie der DGGS und des Civey Marktforschungsinstituts zufolge ist eine größere Zahl der Glücksspieler an virtuellen Echtgeld-Automaten interessiert.
Herausforderungen auf dem Glücksspielmarkt
Der Glücksspielmarkt in Deutschland ist der Studie zufolge mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder muss gegen den illegalen Glücksspielmarkt kämpfen. Sie vergibt Lizenzen an Glücksspielbetreiber auf dem deutschen Markt, die mit strengen Auflagen verbunden sind. Beim 20. Glücksspiel-Symposium der Forschungsstelle Glücksspiel der Universität Hohenheim veröffentlichte die Behörde die Zahl der aktuell laufenden Verfahren. Eine Überprüfung von 194 Internetseiten erfolgte bis März 2023. Die Verwaltung leitete in der Folge 15 Verfahren ein. Die Zahlen zeigen, dass die Behörden auf dem Glücksspielmarkt in Deutschland noch einiges tun müssen.
