In der internationalen Glücksspielbranche wird die Lücke zwischen männlichen und weiblichen Beschäftigten immer größer. Die Initiative All-In Diversity Project zeigte bereits im letzten Jahr auf, dass sich der Abstand zwischen der Zahl männlicher und weiblicher Angestellter immer weiter vergrößert. Wie der diesjährige Bericht „All-Index 2022/23“ zeigt, ist dieser Abstand jetzt noch größer geworden.
Schon im letzten Jahr zeigte die Initiative All-In Diversity Project, dass in der Glücksspielbranche deutlich mehr Männer als Frauen beschäftigt sind und dass sich dieses Verhältnis noch stärker ausgeprägt hat. Eine noch deutlichere Sprache spricht der Bericht „All-Index 2022/23/ für dieses Jahr. Der Abstand bei der Anzahl männlicher und weiblicher Beschäftigter in der Glücksspielbranche hat sich nun noch weiter vergrößert.
Anteil der beschäftigten Frauen in der Glücksspielbranche sinkt weiter
Das All-In Diversity Project hat den Anteil von in der Glücksspielbranche beschäftigten Frauen und Männern untersucht. Lag der Anteil der Frauen im vergangenen Jahr noch bei 43 Prozent, so ist er in diesem Jahr noch weiter gesunken. Er liegt nur noch bei 39 Prozent.
Sportwetten als Grund für die aktuelle Entwicklung
Der Grund für den stärkeren Rückgang des Frauenanteils in der Glücksspielbranche ist der wachsende Markt an Sportwetten. Bei den Sportwetten sind immer noch stereotype Ansichten verbreitet, dass sich solche Wetten bei Männern größerer Beliebtheit erfreuen als bei Frauen. Das müsse sich auch in der Belegschaft widerspiegeln. Ein weiterer Grund für den sinkenden Frauenanteil in der Glücksspielbranche sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Wachsendes Interesse an Sportwetten bei den Frauen
Wie aus dem Bericht hervorgeht, hat der Anteil der beschäftigten Frauen in der Glücksspielbranche zwar stark abgenommen, doch steht dieser Entwicklung eine wachsende Begeisterung für Sportwetten bei Frauen gegenüber. Der Anteil an Frauen, die Sportwetten abschließen, steigt ebenso wie das Interesse am Frauensport. Das geht aus einer Studie hervor, die im Juli 2023 veröffentlicht wurde und den Titel „Breaking Barriers: Assessing Women’s Sports, Betting and Integrity Challenges“ trägt.
Der All-Index 2022/23 zeigt, dass die Wettanbieter ihr Mitarbeiterprofil ändern müssten, wenn sie der künftigen Entwicklung am Sportwetten-Markt nachkommen wolle. Nur so kann es ihnen gelingen, auch die weibliche Zielgruppe zu erreichen.
Liegt die Zukunft im hybriden Arbeiten?
Im Fokus des All-Index 2022/23 stand nicht nur die Lücke zwischen den Geschlechtern, sondern auch die anzutreffenden Arbeitsmodelle wurden näher beleuchtet. Wie der Bericht im vergangenen Jahr aufzeigte, hatten von den untersuchten Glücksspielunternehmen bereits 71 Prozent das hybride Arbeiten integriert. Es gehört für die meisten Unternehmen der Branche bereits zum Alltag, dass die Mitarbeiter im Unternehmen, aber auch im Home-Office arbeiten.
Für 2023 ist ein Anstieg der Zahl der Unternehmen, die Home-Office anbieten, zu verzeichnen. Bereits bei 88 Prozent der untersuchten Unternehmen sind Mitarbeiter im Home-Office tätig. Home-Office könnte das Arbeitsmodell der Zukunft werden.
Aussage über künftige Arbeitsmodelle frühestens im nächsten Jahr möglich
Der Bericht zeigt, dass viele Organisationen Tele- oder Hybridarbeit eingeführt haben. Eine neue Normalität gibt es noch nicht. Viele Glücksspielanbieter experimentieren mit der Vier-Tage-Woche und sind bestrebt, ihre Mitarbeiter wieder zurück ins Büro zu holen. Auch die Notwendigkeit der Suche nach kosteneffizienten Talenten geht aus dem Bericht hervor. Ein bestimmtes oder vorgeschriebenes Modell wird es in der Zukunft vermutlich nicht geben.
Frühestens im nächsten Jahr wird sich beim All-Index zeigen, welche Arbeitsmodelle es künftig in der Branche geben wird. Dann sind wahrscheinlich auch Aussagen darüber möglich, ob die Glücksspielunternehmen ihre Belegschaft auf den zunehmenden Frauenanteil bei den Kunden anpassen.
