Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat den Glücksspiel-Anbieter Red Rhino Limited mit einer Geldstrafe von 50.000 Euro belegt. Das Glücksspielunternehmen mit einer Lizenz von Malta hat unerlaubt in Deutschland Glücksspiele angeboten. Eine Untersagungsverfügung lag gegen ihn bereits vor.
Seit dem 1. Januar 2023 reguliert die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) mit Sitz in Halle an der Saale das Glücksspiel in Deutschland, vorrangig das Online-Glücksspiel. Sie ist länderübergreifend tätig und sorgt dafür, dass die Glücksspiel-Anbieter auf dem deutschen Markt die geltenden Regeln einhalten. Gegen das Glücksspielunternehmen Red Rhino Limited, das die Plattform platincasino.de betrieben hat, verhängte sie nun eine Geldstrafe von 50.000 Euro. Der Glücksspielanbieter verfügt über eine Lizenz von Malta, die in Deutschland nicht anerkannt wird.
Angebot platincasino.de wurde eingestellt
In einer Pressemitteilung vom 14. September 2023 teilte die GGL mit, dass sie eine Geldstrafe gegen Red Rhino Limited verhängt habe. Nach Angaben der GGL hat der Glücksspielanbieter seine Online-Glücksspielplattform platincasino.de eingestellt. Nach wie vor ist diese Webseite noch aufrufbar. Allerdings können sich interessierte Spieler nun nicht mehr registrieren oder anmelden. Der Glücksspiel-Anbieter betreibt jedoch auf dem deutschen Markt noch eine weitere Seite mit dem Namen Platincasino, die aber die Domainendung .com trägt. Eine deutsche Lizenz ist dafür nicht vorhanden.
Whitelist über lizenzierte Glücksspielanbieter
Die GGL stellt auf ihrer Webseite eine Whitelist bereit. Spieler können sich dort über seriöse und völlig legale Glücksspielanbieter informieren, die über eine Lizenz für den deutschen Markt verfügen. Seit Januar 2023 hat die GGL insgesamt 40 Glücksspielunternehmen eine Lizenz erteilt, auf dem deutschen Markt virtuelle Automatenspiele anbieten zu dürfen. Viele dieser Anbieter verfügen über mehrere Online-Präsenzen. Gegenwärtig dürfen fünf verschiedene Unternehmen in Deutschland legal Online-Poker anbieten.
Auf der Whitelist der GGL befinden sich bislang noch keine Anbieter von Online-Casinospielen. Es ist noch nicht bekannt, ob die GGL dafür Genehmigungen erteilen kann und wann das Angebot von Online-Casinospielen in Deutschland möglich ist.
Zwangsgeld gegen Zahlungsdienstleister
Die GGL hat nicht nur gegen das Online-Glücksspielunternehmen Red Rhino eine Geldstrafe verhängt. Ein Zwangsgeld wurde auch einem Zahlungsdienstleister auferlegt. Über die Höhe der Geldstrafe ist gegenwärtig nichts bekannt. Die GGL informierte auch nicht darüber, um welchen Zahlungsanbieter es sich handelt.
Konsequente Vorgehensweise gegen illegale Anbieter
Die Vorgehensweise der Glücksspielbehörde mit der Verhängung von Zwangsgeldern zeigt deren konsequente Vorgehensweise gegen illegale Glücksspielanbieter in Deutschland. Die Behörde schöpft damit alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel aus. Geldstrafen können nicht nur einmalig, sondern wiederholt verhängt werden und sich auch erhöhen. Die GGL bestraft illegale Glücksspielanbieter so lange, bis sie ihre illegalen Aktivitäten vom deutschen Markt abgezogen haben.
Kanalisierung zu legalen Anbietern
GGL-Vorstand Roland Bentner spricht von einer Kanalisierung zu legalen Anbietern, die mit den Strafen gegen illegale Anbieter einhergeht. Verbraucher können so sicher sein, dass sie ausschließlich bei legalen Anbietern spielen. Diese Anbieter werden von der GGL beaufsichtigt und müssen strenge gesetzliche Maßnahmen zum Spielerschutz einhalten.
Bereits Abmahnungen durch die GGL erfolgt
Die von der GGL verhängten Geldstrafen sind nicht die ersten Ahndungen von illegalem Glücksspiel in Deutschland. Die Glücksspielbehörde hat bereits im März 2023 einen illegalen Glücksspielbetreiber mit einem fünfstelligen Zwangsgeld bestraft. Dieser Anbieter verfügt über eine deutsche Lizenz und habe unerlaubte Glücksspielwerbung auf seinen Seiten betrieben, darunter auch für illegale Glücksspielangebote.
Die GGL geht rigoros gegen Verstöße gegen die Glücksspielrichtlinien vor. Sie äußerte sich nicht dazu, ob sie legale Anbieter unterstützt, indem sie ihnen beispielsweise schnell eine Lizenz erteilt.
