Die norwegische Glücksspielbehörde Lotteritilsynet will die Banken künftig strenger überwachen. Dabei soll geprüft werden, ob Transaktionen von und zu Glücksspielanbietern ermöglicht werden, die über keine Lizenz verfügen. So will die Behörde das Spiel bei nicht lizenzierten Glücksspielunternehmen bekämpfen.
Künftig müssen Banken in Norwegen mit einer Überwachung durch die Glücksspielbehörde Lotteritilsynet rechnen. Die Behörde will dabei prüfen, ob bei den Banken Überweisungen von und zu Glücksspielanbietern möglich sind, die nicht lizenziert sind. In der vergangenen Woche informierte die Behörde darüber. Sie hat insgesamt neun Banken über ihr Vorhaben in Kenntnis gesetzt Zahlungen auf Konten bei Anbietern ohne Lizenz und Auszahlungen von diesen Anbietern auf norwegische Bankkonten sind nicht erlaubt.
Verbot von Überweisungen zu nicht lizenzierten Glücksspielanbietern
In ihrer Mitteilung von der letzten Woche hat die norwegische Glücksspielbehörde Lotteritilsynet darüber berichtet, dass sie neun Banken über die Überwachung informiert habe. Die Glücksspielaufsicht betont, dass es in Norwegen den Banken laut Glücksspielgesetz nicht erlaubt ist, Transaktionen mit Glücksspielanbietern ohne Lizenz zu ermöglichen. Das betrifft sowohl Überweisungen auf Konten bei diesen Anbietern als auch die Auszahlung von bei diesen Anbietern erzielten Gewinnen auf Konten bei den norwegischen Banken.
Blockierung von Transaktionen möglich
Die norwegische Glücksspielbehörde hat das Recht, den Banken anzuordnen, Transaktionen zu und von bestimmten Konten zu blockieren. Zum ersten Mal leitet die norwegische Glücksspielaufsicht nun selbst eine genaue Prüfung der Transaktionen bei den Banken ein. Die Behörde gab nicht bekannt, ob ein konkreter Anlass für diese Überprüfung vorliegt.
Banken zur Berichterstattung aufgefordert
Wie die norwegische Glücksspielbehörde berichtet, habe sie die Banken mit ihrem Schreiben aufgefordert, Bericht an sie zu erstatten. Banken müssen über ihre konkreten Maßnahmen berichten, wie sie Transaktionen von und zu illegalen Glücksspielanbietern in Norwegen unterbinden. Sie müssen auch die Organisation der internen Abläufe beschreiben, wie sie die Bestimmungen einhalten.
Innerhalb von drei Wochen müssen die betroffenen Finanzinstitute die geforderten Unterlagen und Informationen bei der Glücksspielbehörde einreichen. Die Überprüfung der Banken ist damit jedoch noch nicht abgeschlossen.
Weitere Banken sollen überwacht werden
Die norwegische Glücksspielaufsicht will sukzessive weitere Banken bezüglich der Einhaltung der Vorschriften überprüfen.
Der leitende Berater der norwegischen Glücksspielbehörde, Rannveig Gram Skar, weist darauf hin, dass das Verbot von Zahlungsdiensten dem Schutz des norwegischen Einzelunternehmermodells dient. Dieses Modell soll problematisches Glücksspiel und die damit verbundenen Folgen wie Spielsucht oder finanzielle Schwierigkeiten verhindern.
Eine Umfrage von 2022 lieferte den Beweis dafür. Sie zeigte, dass ein Rückgang des illegalen Glücksspiels durch ein Verbot von Transaktionen zu nicht lizenzierten Anbietern erreicht werden konnte.
Ende des Glücksspielmonopols als wirksame Maßnahme zur Bekämpfung von illegalem Glücksspiel
Die Überprüfung der Banken und die Blockierung von Transaktionen von und zu illegalen Anbietern ist noch kein Garant für die Eindämmung des illegalen Glücksspiels in Norwegen. Die Glücksspielbranche sieht das Ende des Glücksspielmonopols in Norwegen als einzigen Weg zu einem verbesserten Spielerschutz. So ist eine Kanalisierung der Spieler in den legalen Glücksspielmarkt möglich. Mit dem lizenzierten Glücksspielmarkt stünde den Spielern eine größere Auswahl an Spielen zur Verfügung.
So wie in vielen weiteren europäischen Ländern bereits geschehen, könnte auch in Norwegen ein Lizenzmodell für das Online-Glücksspiel eingeführt werden. Der europäische Glücksspielverband EGBA hat bereits die Einführung eines Lizenzmodells in Norwegen gefordert.
Unter den Glücksspielern in Norwegen besteht eine hohe Nachfrage nach alternativen Angeboten zum Glücksspielmonopol. Mit einer Lizenzierung des Glücksspielmarktes in Norwegen könnten solche Angebote gewährt werden. Die Lizenzierung wird als zielführend angesehen, da sie auch dem europäischen Standard entspricht.
