Casino-Betreiber Star Enter­tainment macht Milliarden­verlust

Beim Glücksspielkonzern Star Entertainment reißen die schlechten Nachrichten nicht ab. Der australische Casino-Betreiber musste nun einen Milliardenverlust bekanntgeben, wie das Unternehmen am Donnerstag in einer Mitteilung an seine Investoren erklärte.

Laut Star erzielte das Unternehmen im bisherigen Jahresverlauf Einnahmen von 1,68 Mrd. AUD (1,03 Mrd. Euro). Demgegenüber steht jedoch ein bereinigter Milliardenverlust. Grund für das Minus von 1,685 Mrd. AUD ist eine nicht zahlungswirksame Wertminderung von 1,44 Mrd. AUD.

Der kriselnde Glücksspielkonzern führt diese Wertminderung auf das schwierige Handelsumfeld und die Auswirkungen verschärfter regulatorischer Anforderungen zurück. Ohne diese Faktoren hätte das Unternehmen einen Gewinn nach Steuern von 12 Mio. AUD erzielt, was im Vergleich zum Vorjahr jedoch immer noch einen Rückgang von über 70 % bedeutet hätte.

Das “schwierige Handelsumfeld” hat sich Star teilweise selbst zuzuschreiben. Seit Monaten führen Ermittlungen der australischen Glücksspielbehörden zu unsicheren Geschäften. Diese führten zu Problemen mit den Casino-Lizenzen, die sogar die Existenz von Star gefährden könnten. Hinzu kommt ein Rückgang der Umsätze mit finanzkräftigen Spielern. Diese sogenannten High Roller, die häufig aus China stammen, bevorzugten zuletzt Spielstätten in Macau statt der australischen Casinos.

Die herausfordernden Marktbedingungen führten laut Star dazu, dass das Unternehmen in den Monaten Juli und August 2024 Verluste von nahezu 8 Mio. AUD verzeichnete. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte es noch ein Plus von knapp 42 Mio. AUD gegeben.

Gestiegene Kosten belasten zusätzlich das Geschäft. Im zweiten Halbjahr stiegen die monatlichen Betriebskosten aufgrund von Sanierungsmaßnahmen und höheren Personalkosten.

In Bezug auf die gefährdete Liquidität konnte Star zumindest kurzfristig Entwarnung geben. Am Donnerstag meldete das Unternehmen die Sicherung einer neuen Kreditlinie von bis zu 200 Mio. AUD. Dabei erhielt Star sofort eine Finanzspritze von 100 Mio. AUD zur Deckung aktueller Forderungen. Die zweite Hälfte der Kreditlinie soll dem Casino-Betreiber in den kommenden Monaten zur Verfügung stehen.

Um den gestiegenen Ausgaben erfolgreich zu begegnen, kündigte Star ein umfassendes Kostensenkungsprogramm an, das noch im laufenden Jahr Wirkung zeigen soll.

Ob dies ausreichen wird, um die schwierige Gesamtsituation zu verbessern, bleibt jedoch ungewiss. Letztlich wird es von den Entscheidungen der Regulierungsbehörden und dem Erhalt der Casino-Lizenzen abhängen, ob Star nach dem jüngsten Milliardenverlust wieder erfolgreichere Zeiten erleben kann.